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INSTITUTE FOR SESSILE STUDIES (de|en)
The »Institute for Sessile Studies« approaches the dialectic relationship between production and reproduction (Marx) by means of »critical Sessology« and publishes the »Encyclopædia of Specialised Sitting«. __________________________________________________ _____________ |
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BESESSEN Ansprache zur Einweihung des Instituts für Sitzforschung. Chefsessel, Strandkörbe, Cockpits, Home-Offices, Sofalandschaften, Webstühle, Kettenkarussells, Hocker, Parlamente, Omnibusse, Beichtstühle, Hollywoodschaukeln, Barhocker, Fischkutter, Flügel, Sitzblockaden, Gefängnismöbel, Gymnasikbälle, Handschuhkästen, Ansitzleitern, Kajaks, Kamelhocker, Baumstümpfe, Setzmaschinen, Melkschemel, Sessel, Pizzabotenmotorroller, Rasenmähtraktoren, Rollsitzgärtner, Couchgarnituren, Ruderergometer, Schlagzeuge, Wildschweinfelle, Zeichenmaschinen, Aufsitz-Töpferscheiben, Tretgeneratoren, Heckbagger, Beischlafsitze, die Reihenschnellsitzer der Deutschen Bahn, Rollbandkassen, Badewannen, Kompaktlader, Motorschirme mit Rucksackmotoren, Nicht-Steh-Restaurants, Bademeisterhochsitze, Bedienpulte, Aufsitz-Flügelglätter, Kommandobrücken, Bordsteine, Schaukelstühle, Wartezimmer, Freisichtstapler, Schiedsrichtersitze, Aufsitzwalzen, Pförtnerlogen, Kontrollräume, Fahrstühle, Massagesitze mit automatischer Shiatsupunkterkennung, Sitzbälle, Bällebäder, Küchenstühle, Schleudersitze, Rollstühle, Chirurgische Operationssitze, Sekretäre, Spezialfahrzeugsimulatoren, Gaming Chairs, Rüttelmaschine mit Münzeinwurf, hängende Tunnelinspektionsfahrzeuge, Elektrische Stühle, Tragchaisen, Schräglagentrainer, Schwimmsimulatoren, Schlitten, Flugzeuge, Liegestühle, Hantelbänke, Bräunungsliegen, Seziertische, Deckchairs, Schaukelstühle, Rückentrainer, Parkbänke, Beichtstühle, Schneidersitze, Table-Dance Kombinationssitzer, Freisitze, Schaukeln, Klavierhocker, Hämoridenringe, Baukrankanzeln, Toilettendeckel, [...] die Liste ist lang und hängt aus. Tragen Sie sich jederzeit gern ein! __________________________________________________ _____________
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Sehr geehrte Damen und Herren, Von allen Körperteilen ist eines am vernachlässigsten, weil es sich stets außerhalb des Sichtfelds befindet. Aus Scham wird es gemeinhin mit vier Buchstaben bezeichnet: «P-O-P-O». Geht jene Partie auf der Rückseite des menschlichen Körpers zwischen Oberschenkeln und Rücken auf «Tuchfühlung» mit einem Gegenstand, so sprechen wir vom Sitzen. Um die Erforschung dieser Tätigkeit geht es hier und da bislang keine wissenschaftliche Betrachtung stattfand, habe ich alles daran gesetzt, diese Lücke in der Wissensproduktion - ein fürstliches Desiderat - mit Wissen zu füllen um dabei sprichwörtlich den «Arsch der Welt» zu erkunden. Liebe Sitzerinnen und Unsitzer. Es freut mich, dass Sie sich an diesem heißen staubigen (und nun auch nassen) Tag in Halle an der Saale eingefunden haben. Seit den 60er Jahren steht hier am Reileck ein »K600« Zeitschriftenkiosk. Ein Ein-Personen-Arbeitsort, der erst der Sitz von Herrn Fleischer und anschließend der des gleichnamigen Kunstvereins wurde. Dem Verein möchte ich an dieser Stelle meinen ergebenen Dank aussprechen, Annegret Frauenlob, Petra Reichenbach, Rita Lass, Jan Ermentraut und vielen weiteren, doch dazu später mehr. Dieser ehemalige «K600» ist nicht nur ein Kiosk, sondern zuallererst ein s~EH+KSK bedacht, beleuchtet, bestauraumter «1-Still-Einhocker, inkrementell». „Still“, weil er sich nicht bewegt, „ein“, weil er für eine Person konzipiert ist, „hocker“, weil man hier im Sitzen arbeitet - also ein Einsitzer und da Herr Fleischers Schemel - auf dem ich gerade sitze - keine Lehne hat - ein einhockender Einsitzer. Zu guter letzt „inkrementell“, weil der Still-Einhocker s~EH+KSK dem Hockenden beim Hocken einen Lohn generiert. __________________________________________________ _____________
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Mit «EINHOCKEN», publiziert das Institut heute den ersten Band seiner »Enzyklopädie». Das Buch wurde hier gezeichnet, am Risograph des Instituts in einer Auflage von 43 Stück gedruckt und kann heute zu einem Vorzugspreis von 35€ erworben werden. Ebenfalls erhältlich ist die aktuelle Faltkarte des spezialisierten Sitzens. Der weitere Forschungsstand kann an den Schaufenstern verfolgt werden. Ich bin zu großem Dank verplichtet: Dieses Buch wäre nicht möglich gewesen ohne die Tatkräftige Unterstützung von Claudia Mock, Annegret Frauenlob, Petra und Sebastian Reichenbach, Anton Steenbock, Sebastian Löffler, Jan Ermentraut, dem Hr.Fleischer e.V., Rita Lass, Carola und Gregor Behrbohm, Michel Gutzeit, Johanna Frahm, Friede Clausz, Alicia Monreal, Yvette Cruz, Annika Hasenpusch, Niklas Wacker, Thomas, Alma, Paula, Dirk, Rosa, Timmi, Anna, Franz, Camen, Charlotte, Simon, Frank, Vinc, Linn, Ines, Karlo, Rese, Michael und viele weitere Interessierte, die unzählige Vorschläge für Sitzobjekte und -praktiken an das Institut herantrugen. Stoßen wir gemeinsam an, auf das Sitzen und auf uns, die Besessenen. Prost! __________________________________________________ _____________
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