Verberge

Peter Behrbohm, Intervention,
Berlin Alexanderplatz, 2010-11

Die Verberge ist ein umgebauter Altglascontainer. Tausende davon stehen auf den Straßen von Berlin. Die Größe ist interessant, denn sie sind gerade so noch keine Architektur. Ein paar Handgriffe und das Stadtmöbel bläht sich unauffällig auf. Durch einen versteckten Eingang gelangt man ins Innere, das groß genug ist für zwei Personen. Dort findet man ein Bett, eine kleine Küche und ein Periskop, um zu sehen wann die Luft rein ist.

Tag Täglich bahnen sich Reinigungskräfte ihre Wege durch die Stadt. Man scheint sorgfältig darum bemüht, Teile der Stadt zu konservieren, während man andere rigoros löscht. Dabei ist alles geregelt. Vorschriften bestimmen, was weg kommt und was bleiben darf. Was inoffiziell ist, sieht scheinbar dementsprechend aus und wird irgendwann entfernt. Was aber, wenn man sich heimlich der Sprache des Offiziellen bedient?

Die Verberge stand zwischen August und Dezember 2010 für 5 Monate ohne Erlaubnis am Alexanderplatz, getarnt in einem der ca. 5000 Berliner Altglascontainer.

In den 5 Monaten bot sie allen, die dem Mythos nachgingen zwei trockene Schlafplätze, Stauraum und eine Kochmöglichkeit. Dazu modifizierten wir einen ehemaligen Altglascontainer. Ein multifunktionales Bodenmodul macht ihn aufschiebbar, beinhaltet Stauraum und den Öffnungsmechanismus. In der Decke integriert ist ein Periskop, mit dem sich die Umgebung klandestin beobachten lässt, bevor man aus dem Container schlüpft. Die Verberge besteht komplett aus Recyclingmaterial.