Der Platz vor dem Bahnhof in Hamm erinnert an Verkehrsübungsplätze, ADAC Fahrsicherheitstrainings, Hotelbuffets und die Messestände mittelständischer Unternehmen. Mit Straßenmarkierung ist auf dem Platz ein etwa tennisplatzgroßer Bereich abgesteckt, der wie ein zackiger Setzkasten in Felder unterschiedlicher Größe unterteilt ist und mit diversen Gerätschaften ausgestattet ist. In der Mitte ein Anhänger der Polizei, aus dem ein Mast mit Kameras ausgefahren ist. An einem Rand steht ein Marktwagen mit Aufstellern, an einem anderen Sitzreihen weißer Stühle, die erwartungsvoll auf den Platz schauen. Ein Hausmeisterjingle trällert über den Platz, Kaffee und Gebäck stehen bereit. Mustertafeln zeigen graffitibeschmierte Hauswänden, daneben liegen Miniaturfarbroller und Farbtöpfe in unterschiedlichen Grau-, Beige und Brauntönen. In einigen Feldern liegen jeweils 3x Schnapsflaschen, Trinkpäckchen, Gehwegpflaster, drei Stück Hundekot und Zigarettenstummel, die seltsam steril wirken. Ein Besenhalter sieht aus, als würden gleich zwei Teams in einer Art Putz-Minigolf gegeneinander antreten. Ein kleines silbernes Reinigungsfahrzeug streichelt unablässig den Polizeianhänger. Ringsum kommen immer mehr Passant*innen und schauen interessiert zu. Bedächtig stehen einige vor der großen goldenen Trophäe. "1. Hammer Hausmeisterin" steht auf dem Marmorsockel. Und schon geht es wieder los. Aus den Lautsprechern kommt der Soundtrack der Hausmeisterschaften, dann zählt jemand in Grau den Count-Down bei der Finale im Graffitientfernen. (...)