EINS ZU EINS ist ein Festival für Theater, Performance, Bildende Kunst, Film, Musik und Diskurs auf dem Gelände der ehemaligen Münzprägeanstalt der DDR, ALTE MÜNZE BERLIN. Ausgehend von seinem historischen Austragungsort setzt sich das Festival mit dem Freilegen, Dokumentieren, Abwickeln und Umschreiben von DDR Geschichte(n) auseinander und rückt die vielfältigen Auseinandersetzungen zeitgenössischer Künstler*innen, insbesondere der sogenannten Nachwendegeneration und der letzten Generation Ost in den Vordergrund. Mit welchen Perspektiven blicken sie auf DDR Geschichte, 30 Jahre nach 1990? Von welchen Narrativen wird die Geschichtsschreibung der Deutschen Einheit noch heute dominiert und von welchem Verständnis geht der Begriff Wiedervereinigung aus?
Mit dem Titel EINS ZU EINS bezieht sich das Festival auf den Umtauschkurs (Mark der DDR zu DM) und verweist auf den unnachgiebigen Versuch zu vergleichen, anzupassen, aufzuwiegen, sowie die Unmöglichkeit, zwei Staaten, ihre Bewohner*innen und ihre Geschichten vereinfacht in Beziehung zu setzen. Ab dem Sommer 1990 transportieren Bargeldtransporter der Bundesbank 460 Tonnen DM in den Osten, während zur gleichen Zeit die Vernichtung der Mark der DDR eingeleitet wurde. Von nun an werden in der ALTEN MÜNZE Berlin DM, später dann € geprägt.
Seit 15 Jahren ist die Münzproduktion eingestellt. Heute entsteht ein Kulturstandort.Das Festival EINS ZU EINS gruppiert sich somit auch um ein spezifisches historisches Ereignis des Verschwindens. Mit der flächendeckenden Einführung der DM als alleiniges Zahlungsmittel in Ostdeutschland verschwindet 1990 nicht nur die Mark der DDR sondern auch das Wirtschaftssystem, dessen Instrument sie war. Im übertragenen Sinn steht die Einführung der DM nicht nur für die Abwicklung einer Währung, sondern auch eines Erfahrungsraumes.